Den Halben als erfolgreiche Marathon-Vorbereitung und ein heftiger Sturz

Zu laufen waren ca. 10 km in der ersten Runde und mit Wendepunkt 11,1 km in Runde zwei, auf profiliertem Kurs.10° C, sonnig und wenig Wind, also etwas wärmer als vorhergesagt, und zu warm angezogen. Bei zwei ganz unterschiedlichen Herangehensweisen starteten ich und Olaf, um uns jeweils auf unsere Marathonziele vorzubereiten. Olaf hofft auf eine gute Platzierung bei der DM in Hannover in den TOP 5. Ich will endlich wieder einen Marathon finishen, evtl. bei der BLV-Meisterschaft in Regensburg. Mit dem Weinturmlauf als günstigem Trainingswettkampfbaustein.

Olaf lief von Anfang an in der Spitze mit, konnte sich zeitweise mit wesentlich jüngeren Konkurrenten duellieren und war besonders in der zweiten Runde angriffslustig, weil er sich einfach gut fühlte. Er schnappte sich noch einige Konkurrenten und finishte als Fünfter insgesamt und mit 10 Minuten Vorsprung auf den Zweiten der Klasse M55. Ich wurde kurz nach dem Start nach meiner geplanten Zielzeit (ca. zwei Stunden) gefragt (Christian) und hatte ihn gleich als einen Einsteiger bis km 17 an meiner Seite. Ab da ging es bei mir schwerer, ich schickte Christian nach vorne und litt besonders ab km 20. Jetzt entdeckte ich wieder meine frühere, alte Tugend,  das Kämpfen. Die Zeit sub 2 lief weg und ich ihr hinterher. Finish in 1:59.54 h, völlig entkräftet stolperte ich direkt auf der Ziellinie, konnte mich nicht mehr halten und krachte auf den Asphalt.

Ein schmerzhafter M70-Sieg, diverse Prellungen und Blutergüsse, auch im Gesicht, werden mich noch einige Zeit begleiten, können mich aber nicht stoppen. Auch noch zu Christian, der es tatsächlich schaffte, zu seiner Frau aufzulaufen, die schon vier Minuten uneinholbar enteilt schien. Beide finishten Seite an Seite. Bei der Siegerehrung dankte er mir herzlich: "Danke,ohne dich hätte ich das nie geschafft!"

(John)