Roth, Kirchweihlauf, 10,0 km

Sonntag, 11. August 2024

Hitzeerfolge in Roth

Zwar keine schöne, aber eine schnelle Strecke, fünf Runden á zwei km, amtlich vermessene Strecke. Wenn nur diese Hitze heute nicht gewesen wäre - trotz des rel. frühen Starts um 10 Uhr. Oli hatte sich nach seinem Urlaub in der Höhe Osttirols noch kurzfristig angemeldet. Ich war da (nach meinem Trainingsplan) schon früher eingebucht, wollte ich doch meine Vorjahreszeit toppen, da die Form derzeit gut ist. "Kannst du hier gewinnen?" fragte ich ihn eine Stunde vor dem Start. Dann zählte er mir haarklein alle seine namhaften Konkurrenten auf, ließ aber die konkrete Antwort offen. So viele bekannte Gesichter besonders der TSG 08 Roth, die jetzt nicht mehr laufen (können), aber in der Organisation mithelfen. Aus den Unterhaltungen erfahre ich viel Respekt, schön! Meine Konkurrenz in der Klasse M70 war überschaubar, aber sie war da. Klar, der Lauf war ja wieder fester Bestandteil des Läufer-Cups der Region Mittelfranken-Süd. Schon beim Einlaufen war die aufkommende Hitze deutlich zu spüren und ich erinnerte mich wieder an meine gestrigen Zweifel, ob ich überhaupt in Roth starten sollte. Die hatte ich nach dem olympischen Motto 'Dabei sein ist alles!' (und die Chance nutzen) doch schnell wieder verworfen.

So stellte ich mich beim Start weit vorne hin, um vom Anfangssog mitgezogen zu werden, nur drei Reihen hinter die vorderste Reihe mit Oli. Etwas steife und schwere Beine bei mir anfangs, danach fing ich mich und konnte gut rollen. Schon beim ersten Wendepunkt sah ich meine Konkurrenten - zu meiner Freude tatsächlich alle hinter mir. Ich musste also unbedingt gut durchhalten. Ende der zweiten Runde überholte mich die vierköpfige Spitzengruppe mit Oli, der einen guten Eindruck machte. Und nach den weiteren Wendepunkten stellte ich beruhigt fest, dass der Vorsprung zu meinen Konkurrenten weiter anwuchs. Obwohl ich immer etwas langsamer wurde, aber noch meinen Rhythmus halten und überholen konnte. Und ich sah später auch, dass Olis Spitzengruppe auf nur noch zwei geschrumpft war und er etwas kämpfte. Letztlich holte er sich souverän den zweiten Gesamtplatz mit 20 Sekunden Rückstand und kommentierte: "Wie gesagt, die Hitze war einfach zu heftig heute. Außerdem waren die Beine noch etwas platt nach unserem Urlaub in Osttirol mit morgendlicher Wanderung mit dreijährigem Zusatzgewicht und nachmittags Berg-/Trail-Läufen mit täglich mehr als 1000 Hm... Aber es war eine gute Standortbestimmung für die Ziele im Herbst."

Noch mehr Hitze nach dem Auslaufen bei der Siegerehrung 'an der Seebühne'. Und gute Preise zum Selbstauswählen. Die von Oli habe ich ihm mitgenommen. Ging ohne Probleme, denn ich bin/ war gut bekannt. Als ich dann als M70-Sieger vortrat kam die Frage: "Ach Sie nehmen wieder mit?!" Nein, diesmal war ich selbst der zufriedene Geehrte (obwohl ich wegen der Hitze ca. eine Minute langsamer finishte als letztes Jahr)!

(John)

Das Duell der Spitze kurz vor der letzten Runde (Oli rechts)

John kurz vor dem Zieleinlauf; Fotos J.Behrendt