Eine Stunde noch unterboten

Noch etwas mehr Steigung(en) waren bei dem großen Doppelgipfel am östlichen Stadtrand von Marktbergel zu bewältigen als eine Woche zuvor am Lindelberg. Wieder eine gewünschte neue Erfahrung für mich, die ich gut gerüstet bei guten Wetterbedingungen in Angriff nahm. Nach den (vermeidbaren) Rumpelwegen um den Sportplatz geht es anderthalb km auf einer breiten Teerstraße (scheinbar) mäßig bergauf. Dann links weiter hoch auf Waldwegen, z.T. naturbelassen, bis zur Petersbergspitze. Beim Abwärtslaufen hat es mich dann geschmissen, auf Treppenstufen ein unbedachter Tritt auf den rutschigen Seitenstreifen daneben und schon ausgerutscht, schnell wieder hoch gerappelt, während mir einige liebe hilfsbereite Hände aufhelfen wollten. Natürlich hat es mich geärgert und damit schoss mir eine Ladung Adrenalin ins Blut. Dazu kam mehr Mut und Möglichkeiten auch steiler bergab ins Tempo zu gehen und schon sprang ich weiter vor und mit Schwung auf den längeren ebenen Feldweg in Richtung zweiter Spitze.

Nur kurzes schnelles Kniehebelgehen hochzu und danach bis auf die letzten 500 m nur noch bergab. Den M60-Läufer vom Team Bittel, den ich schon zuvor auf dem langen Feldweg zwischen den Gipfeln „im Auge“ hatte, will ich noch packen! Zunächst komme ich ihm nicht näher, weil auch er beschleunigt. Bei der 9-km-Marke gelingt mir noch mühsam ein Zwischensprint, ich renne vorbei und ziehe durch. Kann ich die Stundengrenze noch knacken? Mein gelungener Kampf mit der leichten Steigung zum Sportplatz und ein finaler Sprint die dreiviertel Runde um den Fußballplatz auf Gras ins Ziel. Mit „Da kommt ja der John!“ werde ich vom Moderator "fast standesgemäß" empfangen. 59:53 Minuten, ich freue mich und könnte sogar noch weiter. Doch ich lasse mir lieber den blutenden linken Arm von der BRK-Sanitäterin verarzten und dann nur noch cooldown bis zur Siegerehrung.

(John)