Drei Klassensiege und überraschender zweiter Mannschaftsplatz

Zum Glück war es nicht so heiß wie am Vortag (13 °C weniger), aber die Schwüle lag noch schwer in der Luft (70% Luftfeuchtigkeit). Nach Jutta und mir hatte sich Gertrud noch kurzfristig angemeldet, um sich auf die bayerische Trail-Meisterschaft in Veitshöchheim (2 Wochen später) vorzubereiten. Mein üblicher verhaltener Start auf dem ersten Kilometer, bevor es links ab und hoch ging auf einem zerfurchten Wiesenweg. Aber es ist nur die erste von den drei Steigungen, auf der ich anfange "einzusammeln". Vor mir knickt ein Läufer mit links ein - eine nicht sichtbare Furche unter der Grasdecke - als es schon wieder leicht runterging vor dem nächsten, dem Hauptanstieg. Nur in Großenbuch etwas Straßenasphalt unter den Steigungen, die sich aneinander reihen und nicht aufhören wollen. Nicht weit vor mir läuft Gertrud, was mich weiter inspiriert, ich komme näher ran. Also weiter einsammeln, auch einige die gehen, dann die Verpflegungsstelle bei km 5,3. Gel mit Isodrink runtergespült, alles klappt.

Über die Straße die kleine Rampe schnell hochgegangen und bald geht es nach einigen Matschstellen immer steiler bergab und dazu auch noch bei Licht-Schatten-Wechsel. Ich bin vorsichtig, lasse mich zweimal zurück überholen. Ist auch gut für mein rechtes Knie, es soll kein Reiz-Knie werden. Und gleich nächstes Wochenende starten Peter und ich auch noch beim Petersberg-Cross. Doch hier und jetzt - fast schon wieder im westlichen Teil von Neunkirchen steht das Finish an, nachdem die dritte, etwas längere und flachere Steigung genommen ist. Ich fühle mich wieder frisch, und Nein, ich lasse mich nicht von dem 30 Jahre jüngeren Konkurrenten rechts neben mir überholen, kann gut dagegen halten und setze mich durch. Gertrud ist eine Dreiviertel-Minute vor mir und auch Jutta ist da, wir klatschen uns ab, die Papier-Medaillen(!) um den Hals. Als ältestem Teilnehmer drückt mir eine Helferin einen Bocksbeutel in die Hand und gratuliert. Die Siegerehrung - endlich auch - für den Trail, Preise (nur) für die Klassensieger (wieder ein Bocksbeutel) und dann kündigt der Sprecher die Mannschaftsehrung an, Unisex-3er-Teams. Wie schön und überraschend: Jutta, Gertrud und ich als Klassensieger-innen sowieso mit einem Bocksbeutel bepreist und auch als zweites Team geehrt, also zwei Sets (2.Platz) von je sechs Bierflaschen nochmal oben drauf, die wir uns gerecht aufteilen. Macht für mich 2x Bocksbeutel und 4x Bier. Ist alles für meine Angetraute, da ich einfach keinen Alkohol trinken mag. Übrigens 10,2 km nach Veranstalter mit 272 Höhenmetern, aber meine GPS-Uhr verzeichnet zwar auch 10,18 km jedoch mit 289 Höhenmetern.

(John)